Am 5. und 6. Mai fand der Global Solutions Summit an der ESMT Berlin statt. United Europe veranstaltete eine Closed Session zum Thema „Powering Europe“ und kuratierte das United Europe Unternehmensmitglied Leonhard Birnbaum, CEO von E.ON, für eine Podiumsdiskussion zusammen mit Stefan Kapferer, CEO bei 50Hertz, und Izabella Texeira, um über „Just Transition“ zu diskutieren.
Leonhard Birnbaum betonte, dass die Energiewende die Balance zwischen Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung finden muss – das sogenannte Energie-Trilemma. Aktuelle Vorfälle, wie in Spanien, haben die Dringlichkeit einer zuverlässigen Energieversorgung weiter verstärkt.
Er betonte, dass die Herausforderung nicht mehr darin besteht, mehr erneuerbare Energien zu bauen, sondern ein integriertes Energiesystem zu schaffen, das bestehende Ressourcen effizient und kostengünstig nutzt. „Elektrifizierung ist ein wichtiger Treiber – sie verbessert den Zugang, reduziert Emissionen und stärkt die Energiesicherheit.“
Wir müssen die Sichtweise auf einzelne Anlagen überwinden und nicht jede Windkraftanlage loben, unabhängig davon, wo sie gebaut wird und was sie tatsächlich für das Netz leistet. Stattdessen sollten wir uns auf das gesamte System konzentrieren, einschließlich des Netzes und der Reservekapazitäten; wo bringt welche Anlage den größten Nutzen für das Energiesystem?
Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien an realistische Nachfrageszenarien anpassen und auch die Produzenten an den Kosten des Ausbaus beteiligen, insbesondere wenn sie keine Subventionen benötigen oder die Anlagen noch keine Vorteile bringen.
Leonhard Birnbaum wies auch darauf hin, dass die Bedeutung einer „just“ Transition je nach Kontext sehr unterschiedlich ist. In Deutschland drehen sich die Debatten um Verteilungsgerechtigkeit – wer profitiert und wer trägt die Kosten. Im globalen Süden geht es vor allem um den Zugang selbst: Energie haben oder nicht!
Letztlich argumentierte er, dass ein gerechter Übergang auf tragfähigen Geschäftsmodellen basieren muss. Projekte, die klare Renditen bieten, werden Investitionen anziehen und wachsen. Ohne dies riskiert der Übergang ins Stocken zu geraten.
Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Nord-Süd-Kluft betonte die Diskussion die Notwendigkeit einer positiven Darstellung von Fortschritt, Erfolgsgeschichten und Investitionsmöglichkeiten.
Wie Leonhard Birnbaum treffend formulierte: „Wenn es ein gutes Geschäft ist, wird es funktionieren. Wenn nicht, wird es nicht funktionieren.“